Auslandskatze

Wichtige Informationen für Katzen‐Adoptiveltern

Katzen, die aus dem Ausland an Sie vermittelt werden, sind im Ausland grundsätzlich tierärztlich abgecheckt, sie werden getestet, geimpft, gechipt, entwurmt und gegen Parasiten behandelt. An und für sich sollten alle Tiere gesund sein, wenn sie hierher nach Deutschland kommen!

Aber….

Da ist der Stress: Impfungen, Kastration, Flug, Transport, Klimaanlage, neue Umgebung, neue Gerüche, neue Eltern und das nach allem, was ein Tier möglicherweise bereits erlebt hat. Dieser Stress greift das Immunsystem an und kann dazu führen, dass Ihre Katzen nach ein paar Tagen Krankheitssymptome entwickelt wie Schnupfen oder tränende Augen.

Es kann bis zu einer Woche dauern, dass diese Symptome auftreten. In der Regel gehen diese Symptome nach ein paar Tagen weg und Ihr Tier erkrankt nicht wirklich. Lassen Sie ihm ein paar Tage Zeit sich zu erholen. Ansonsten steht Ihnen natürlich Ihr Tierarzt zur Seite.

Durchfall:

Stress und der Futterwechsel verursacht manchmal Durchfall, auch dieser sollte nach ein bis zwei Tagen vorbeigehen. Falls ein Durchfall länger dauert als zwei bis drei Tage, bitte SOFORT den Tierarzt aufsuchen! Durchfälle führen dazu, dass die Nahrung nicht richtig verdaut wird und Vitamine/Mineralstoffe etc. ungenutzt bleiben. Außerdem kann die Katze austrocknen, wenn sie nicht genügend trinkt. Dies ist vor allem bei kleinen Katzen sehr gefährlich und kann zum Tod führen. Sollte eine Behandlung nicht anschlagen, sollte der Kot auf mögliche Krankheitserreger untersucht werden. Dabei sollte auch ein Test auf Giardien nicht vergessen werden. Denken Sie bitte auch immer daran, Katzen sind Lebewesen und es gibt hier keine „Garantien“‐ die ausländischen Tierärzte tun ihr Mögliches, dass nur gesunde Tiere reisen, aber es kann niemand in ein Tier hineinsehen. Lassen Sie die Organisation deshalb sofort wissen, wenn irgend etwas mit ihrem Tier nicht stimmt.

Entwurmung:

Im Ausland werden alle Katzen in der Regel einmal entwurmt (siehe Eintrag im Pass). Aber es ist wichtig, dass die Tiere auch hier nochmals entwurmt werden sollten. Dieses sollte so ca. nach 4 Wochen erfolgen.

Ohrmilben:

Leider kommt es, speziell im Sommer, auch immer wieder vor, dass Auslandskatzen Ohrmilben mitbringen. Als Laie ist es nicht so einfach festzustellen, ob eine Katze Milben hat. Wenn sich Ihre Katze auffällig viel an den Ohren kratzt, kontrollieren Sie die Ohren und kontaktieren Sie Ihren Tierarzt.

Flöhe:

Die Tiere aus den Tierheimen werden vor dem Transport entfloht. Falls Flöhe vorhanden waren, kann es durchaus sein, dass die Katze Flohkot mitbringt. Dies ist nicht zu verwechseln mit Flöhen. Ein weiteres sofortiges Entflohen ist nicht gesundheitsförderlich und meist nicht notwendig. Deshalb wäre es ideal, wenn man doch einige Tage damit warten könnte. Ansonsten hat auch hier Ihr Tierarzt eine Lösung.

Impfungen/Test/Chip/Paß:

Die Katzen werden in der Regel 2 Mal im Abstand von 3-4 Wochen auf Katzenschnupfen und Katzenseuche sowie einmalig auf Tollwut geimpft. Eine Impfung auf Leukose erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch und Übernahme der Kosten. Darüber hinaus erfolgt bei den meisten Organisationen ein Test auf FIV und FelV. Über das Ergebnis werden Sie natürlich vorab informiert. Die Katze bekommt für die Reise ihren Chip und ihren EU-Paß, in dem alle Daten festgehalten werden. In den meisten Schutzverträgen ist vorgesehen, dass Sie die Katze mit ihrem Chip bei Tasso melden müssen. Das ist auch sehr sinnvoll, da auch eine Wohnungskatze schon mal ausbüxen kann. Die Registrierung ist einfach über die Internetseite von Tasso machbar.

Zusammenführung:

Bedenken Sie bitte, dass Ihre Katze nach dem Transport ins neue Zuhause aufgeregt ist und auch aggressiv reagieren kann. Wir empfehlen daher immer, das neue Tier mindestens eine Nacht zu separieren. Dann kann es die neuen Gerüche, neuen Geräusche usw wahrnehmen und sich zurechtfinden. Dies ist besonders wichtig, falls Ihr neuer Hausgenosse Zweit‐oder Drittkatze ist! Manchmal sind die vorhandenen Katzen eben nicht erfreut über den Neuankömmling, weil er als ein Eindringling in ihr Revier empfunden wird. Katzen fallen sich nicht immer gleich um den Hals, wenn sie aufeinander treffen. Es kann  von Ihnen also viel Geduld ( manchmal Wochen bis sogar Monate) erforderlich sein, bis sich die neue Katze mit den alteingesessenen Tieren eingewöhnt hat!

Für Tipps, wie Sie am besten vorgehen, stehen Ihnen die Organisationen jederzeit gerne zur Verfügung. Und warten Sie bitte nicht ab, bis sich die Fronten verhärtet haben. Je früher man eingreifen kann, umso besser. Die Betreuung durch die Organisation hört nicht mit der Übergabe auf.

Lassen Sie ihrem neuen Hausgenossen Zeit, sich auch an Sie zu gewöhnen. Die Tiere können es gar nicht fassen, dass sie nun ein eigenes Zuhause haben und wollen alles nur festhalten. Natürlich kann diese Erfahrung auch etwas schmerzhaft sein, aber zeigen Sie bitte Geduld. Lassen Sie die Katze ggfs. den ersten Schritt auf Sie zu machen. Es ist unbedingt notwendig, der Katze die Ruhe und Zeit zur Eingewöhnung zu geben, das braucht manchmal Vertrauen und Liebe und Geduld. Dann wird sich Schritt für Schritt der wahre Charakter ihrer Katze offenbaren und einem glücklichen Zusammenleben steht nichts mehr im Weg.